Auszeichnungsübung
Forstamt Bad Berka, November 2017
von Matthias Wendlandt
Forstwirtschaft und Ökosystemmanagement
5. Semester
Am Donnerstag den 30. 11. 2017 fand eine Auszeichnungsübung der Waldbaugruppe des IFATh e.V. statt. Revierförster Wolfgang Grade hatte dazu 9 Studierende des Studiengangs Forstwirtschaft und Ökosystemmanagement (5. Semester) in das Revier Reisberg im Forstamt Bad Berka eingeladen. Dieses Revier beinhaltet sowohl Landeswald als auch Kommunal- und Privatwald. Unsere Übung hielten wir in einem von Kiefer dominierten Kommunalwald ab.
Nach einigen einführenden Worten sowie der Vorstellung von Regeln der Dauerwaldbewirtschaftung musste zuerst die Entscheidung gefällt werden, ob die laut Forsteinrichtung zu entnehmenden 80 fm/ha mit einem oder zwei Eingriffen entnommen werden sollten. Schnell waren wir uns einig, zwei Durchforstungen in 10 Jahren zu planen. Dann verteilte uns Herr Grade in drei Gruppen auf der Fläche. Nun konnten wir selbst die zu entnehmenden Bedränger und die Z-Bäume, von Wolfgang Grade als Wertbäume bezeichnet, mit Farbe markieren. Ziele waren dabei, stabile, gut geformte Kiefern zu begünstigen, vielversprechende Bäume des Zwischenstandes zu fördern sowie im Bestand selten vorkommenden Baumarten wie Bergahorn, Elsbeere oder Eiche Wuchsraum zu verschaffen.
Anschließend nahm Revierförster Grade beim Begang des Bestandes die ausgezeichneten Bäume unter die Lupe und zeigte sich dabei sehr zufrieden mit unseren Resultaten. Dieser Rundgang bot weiterhin die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich wertvolle Tipps vom Praktiker zu holen. Auf dem Weg zurück zum Auto wurde dann noch die Aufgabe gestellt, einen Polterplatz für das einzuschlagende Holz zu finden. Hierbei erforderten der schlecht ausgebaute Weg sowie angrenzende Felder und Stromtrassen eine Rückeentfernung von nahezu einem Kilometer.
Zum Schluss zeigte uns Herr Grade eine Fläche in einem stark frequentiertem Wandergebiet, die er selbst ausgezeichnet hatte und auf der zur Zeit eine Holzernte im Gange ist. Wir erkannten dort, dass ein Revierförster nicht nur ein ausgewiesener Fachmann, sondern auch ein kommunikativer und engagierter Mensch sein muss, um sensibel der Öffentlichkeit zu begegnen.
Nach knapp vier Stunden verabschiedeten wir uns dankbar und um viele Erfahrungen reicher von Herrn Grade. Es bleibt festzuhalten, dass diese Exkursion ein voller Erfolg und sehr interessant war. Dies lag vor allem an Wolfgang Grade, der diese Auszeichnungsübung, sogar mit einem eigenen Handout, perfekt vorbereitet hatte. Daher gilt ihm an dieser Stelle unserer besonderer Dank. Wir kommen gerne wieder!